Geschichte des Imperium Magnum Auretiani

„Die Bruchstücke der Vergangenheit, die uns zugänglich sind, offenbaren nur flüchtige Schatten des einst prachtvollen Imperium Magnum Aurentiani. Wir blicken durch einen Nebel aus Jahrtausenden, geformt durch das Chaos und die Verwüstung der globalen Katastrophe, und versuchen verzweifelt, die Konturen eines verlorenen Reiches zu erkennen. Jedes Fragment, jede Linie auf zerfleddertem Pergament, ist ein Rätsel, das darauf wartet, entschlüsselt zu werden. Und doch, trotz der Dunkelheit, die diese Epoche umgibt, können wir nicht leugnen, dass ihre Größe und ihre Kultur einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen haben. Es ist unsere Aufgabe, ihre Geheimnisse zu lüften und ihre Geschichte wieder zum Leben zu erwecken. Denn obwohl das Imperium Magnum Aurentiani in den Flammen der Katastrophe untergegangen sein mag, so lebt es doch in den Erinnerungen und Geschichten weiter, die wir heute noch erzählen.“ – Historiker Kaelen von der Kaiser Fanos Bibliothek, Eodatia, 993 n. Z.

Die Geschichte des Imperium Magnum Aurentiani, des ersten von Menschen erschaffenen Reiches, beginnt mit der Herrschaft von Kaiser Auretian I., der das Reich für über 180 Jahre regierte und während seiner Regierungszeit das Aurentium, die erste Hochsprache der Menschen, sowie die auretianischen Schriftzeichen schuf.

Unter den folgenden Kaisern expandierte das Reich über fast den gesamten Nord- und Südkontinent, wobei es zahlreiche Errungenschaften und Innovationen gab, darunter die Einführung eines universellen Zahlungsmittels, die Errichtung eines weitläufigen Handels- und Versorgungsnetzwerks und die Kultivierung großer Teile bisher ungenutzten Landes. Eine besondere Errungenschaft war die Auretian-Landor-Bibliothek, welche die größte Sammlung von Wissen ihrer Zeit beherbergte.

Die Dunkle Epoche begann um 1007 AZ mit der Erhebung von Valerius Drajan zum Kaiser, dessen extravagante Ausgaben und Steuererhöhungen das Reich in eine Krise stürzten und zu Aufständen führten. Nach seinem Tod 1023 AZ folgten rund 30 Jahre der Machtlosigkeit, in denen sich das Reich immer weiter zurückzog und in denen eine Vielzahl von Gegenkaisern und Kriegsherren nach der Macht strebten.

Im Dunkeln verborgen, enthüllt jedes Bruchstück der Vergangenheit eine Geschichte, die in der Stille schreit. Die Dunkle Epoche ist ein Echo dieser stummen Schreie. Doch es ist unsere Aufgabe, sie zu hören und die verlorene Zeit zu erwecken.

Historiker Elyra Thorne, 995 n. Z.

Erst 1056 AZ gelang es dem jungen Kriegsherrn Valerante, als Kaiser Valerian II., genannt „der Blutkaiser“, die Kontrolle wiederzugewinnen. Er führte eine harte Regierung und brachte mit brutaler Gewalt wieder Ordnung in das Kaiserreich, indem er Konkurrenten hinrichtete und die Macht der Adligen und Politiker beschnitt. Durch die Beschlagnahme von Reichtümern der Adligen und Patrizier konnte er die kaiserlichen Streitkräfte wieder aufbauen und begann einen brutalen Feldzug, um die Kontrolle über das Reich zurückzugewinnen.

Nach seinem überraschenden Tod im Jahr 1065 AZ folgte ihm Octarius nach, der den Krieg gegen rebellische Provinzen fortsetzte. Doch anstatt des erwarteten Sieges wurde er von einem südlichen Kriegsherren namens Sharif el Rassmus besiegt und getötet. Der darauffolgende Vertrag, bekannt als Il-Rassmus-Vertrag oder Kaisermördervertrag, garantierte el Rassmus die Kaiserwürde und die Kontrolle über die ehemaligen Südprovinzen, im Austausch für Tributzahlungen und das Versprechen, keine Truppen mehr auf die anderen Kontinente zu entsenden.

Die folgenden Jahre waren geprägt von politischer Instabilität und weiteren Aufständen. Der letzte dokumentierte Herrscher, Kaiser Milan der Magus, versuchte vergeblich, das Reich durch magische Künste wieder zu stärken. Er sammelte einige der fähigsten Magier seiner Zeit um sich und plante ein mächtiges Ritual.

Dieses Ritual, dessen genaue Natur und Zweck nicht vollständig bekannt sind, wurde im Jahr 1083 AZ durchgeführt. Es endete jedoch in einer globalen Katastrophe. Der Himmel verdunkelte sich und die Erde bebte. Aus Berichten geht hervor, dass Feuer vom Himmel fiel und die Landschaft verwüstete. Die genauen Auswirkungen und Folgen dieser Katastrophe sind nicht vollständig dokumentiert, aber sie scheint das Ende des Imperium Magnum Aurentiani eingeläutet zu haben.

Obwohl in Mysterien und Fragmenten gehüllt, lässt die Wiederholung bestimmter Symbole und Formeln in den erhaltenen Texten vermuten, dass das Ritual eine Verschmelzung von Wissenschaft, astraler Kraft und Glauben war, möglicherweise mit verheerenden Folgen. Man kann sich nur fragen, ob dieses Experiment die Saat für die Zerstörung sät oder lediglich eine verzweifelte Antwort auf eine bereits brennende Welt war.

Historiker Elyra Thorne, 995 n. Z.

Nach der Katastrophe folgte eine Periode des Chaos und der Unsicherheit, während der das Reich offenbar endgültig zusammenbrach. In den überlieferten Texten wird diese Zeit oft als „das Große Dunkel“ oder „die Zeit der Asche“ bezeichnet. Die genauen Umstände und das Schicksal vieler Menschen in dieser Zeit sind unbekannt, aber es wird allgemein angenommen, dass eine Kombination aus sozialer Unruhe, Krieg und Umweltkatastrophen zu einem massiven Bevölkerungsrückgang führte.

In den folgenden Jahrhunderten begannen sich neue Zivilisationen und Kulturen zu bilden, oft auf den Ruinen des alten Reiches. Diese neuen Gesellschaften hatten oft nur begrenztes Wissen über das Imperium Magnum Aurentiani und seine Geschichte, und viele der Errungenschaften und Kenntnisse des Reiches gingen verloren. Die Geschichte des Reiches und seine Katastrophe wurden jedoch in vielen Legenden und Mythen weiterleben und hatten einen starken Einfluss auf die nachfolgenden Kulturen und Zivilisationen.